Systemische Beratung

Was bedeutet „systemisch“?

Alle Menschen leben und handeln in ihren jeweiligen Systemen. Zum einen das interne System Körper und Geist. Zum anderen die externen Systeme wie Familie, soziale Beziehungen, Arbeit sowie die Wertegesellschaft, in der man lebt. Hier finden Identität und Identifikation statt. Nicht immer läuft alles rund.

„Die Systemik kennzeichnet, dass sie jedem Menschen ein Potenzial einräumt: Zum Lösen von Problemen und zur Nutzung seiner Ressourcen.“

Systemisch zu arbeiten, bedeutet für mich: jede Strategie zur Lösung eines Problems trägt der Klient bereits in sich, sonst würde er oder sie erst gar nicht mit einem Anliegen zu mir kommen.

Um ein problematisches Anliegen zu lösen, geht es um Perspektivenwechsel und Erkenntnisgewinn für den Klienten. Es geht um das „Aha!“

Wenn es Klick macht.

Wie eine lange verschlossene Tür zu einer Erkenntnis, die sich geöffnet hat. Einen solchen Moment zu erleben, ist sehr bereichernd.

„Im Beratungsprozess gibt es Augenblicke, bei denen es „Klick“ macht.“

Es passiert zum Beispiel, wenn ein Mensch bisher negativ bewertete Eigenschaften an sich selbst ganz neu betrachtet, die Lösung plötzlich glasklar vor ihm liegt. Er oder sie schaut aus einer anderen Perspektive auf vermeintliche Schwächen, die sich nun als Ressource entpuppen.

Dazu beizutragen, diese Klicks auszulösen und sie dann zu verankern, motiviert mich, systemisch zu arbeiten.

Wie passiert ein „Klick“?

Denken Sie manchmal, eine zugeschriebene „schlechte Eigenschaft“ steht Ihnen nur im Weg, behindert Sie dabei, private oder berufliche Ziele zu verwirklichen oder macht Ihre Beziehungen konfliktreich?

„Der Klick stellt sich ein, wenn es gelingt, überrascht zu sein.“

Der Moment der Selbsterkenntnis gelingt, wenn Sie bereit sind, sich selbst und andere so anzuschauen, wie es ein Fremder täte oder Ihr Partner/die Kinder/der Freund. Dabei findet der Perspektivenwechsel ganz praktisch statt: Im Gespräch mit meinen Klienten wechsle ich z. B. die Plätze oder stelle ihnen einen „neutralen Stuhl“ zur Verfügung. Dort Platz zu nehmen, erleichtert es, den nötigen Abstand zu gewinnen.

Eingerastet ist eine Erkenntnis, wenn Sie sich spontan veranlasst sehen, zu sagen: „So habe ich das Problem noch nie betrachtet!“ Zugleich kann geschehen, dass ein Konflikt nicht mehr unlösbar scheint und die Auseinandersetzung damit von der Qual zur Wahl wird.

Freuen Sie sich über Ihr Problem!

„Bei der systemischen Sichtweise beinhalten Probleme bereits die Lösungen. Menschen, die mit einem problematischen Anliegen beraten werden wollen, tragen die Antworten bereits in sich.“

Als systemische Beraterin möchte ich Sie dabei unterstützen, gemäß Ihrer eigenen Ausdrucksform Strategien und Antworten auf Ihre Themen zu finden. Das können sein:

  • Beziehungskonflikte
  • Erziehung und Familie
  • Ihre persönliche und berufliche Entwicklung

Integrieren Sie Ihre Schwächen.

Es gibt Dinge, die man an sich nicht mag oder fragwürdig findet. Beispielsweise „Ungeduld“ oder „Distanziertheit“. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen eine besondere Eigenschaft in Ihren persönlichen Beziehungen oder im Arbeitsleben im Weg steht, kann ich Sie darin begleiten, mit Ihrer Schwachstelle umzugehen. Sie „wegzumachen“ oder zu verdrängen, führt in der Regel nur dazu, dass sie umso vehementer hervortritt.

„In der Systemik spricht man davon, dass ein Hindernis, welches einen Menschen vermeintlich in seiner Entwicklung beeinträchtigt, auf eine wertvolle Ressource hinweist.“

Hindernisse können Sie auch anders betrachten: Jemandem, der unter seiner Ungeduld leidet, hat diese zum Beispiel bisher dabei geholfen, schnelle Entscheidungen zu treffen. In manchen Fällen erwies sich das als richtig, in anderen nicht. Nichts ist absolut.

Der systemische Beratungsprozess zielt darauf ab, negative Eigenwahrnehmungen  – die sich u. a. in Schuldgefühlen ausdrücken – als Hinweis auf die Richtung, in die sich jemand entwickeln möchte sowie als Ressource aufzudecken. Im Weiteren geht es darum, die neu gewonnene Erkenntnis in den Alltag zu transferieren.

Transfer ins Alltagsleben, geht das so einfach?

„Der Transfer glückt, wenn gefundene Strategien langfristig und fest verankert werden. Diese Verankerung kann ganz unterschiedlich sein und muss in der Regel mehrmals wiederholt werden.“

Menschen verknüpfen bestimmte Tätigkeiten/Momente und Gedanken miteinander, um eine Erinnerungsspur zu legen. Manche wählen eine Metapher, andere ein Symbol oder ein Bild, um eine wichtige im Beratungsprozess gewonnene Erkenntnis nicht zu vergessen. Als Beraterin frage ich meine Klienten, welche Erinnerungshilfen sie präferieren bzw. gebe Anregungen.

„Das nächste Mal, wenn ich zu überreagieren drohe, stelle ich mir eine Ausfahrt auf einer Autobahn vor“

Dabei geht es darum, sich in schwierigen Situationen des Ankers zu erinnern und das gewünschte Verhalten zu zeigen bzw. sich die dabei entstehenden Gefühle bewusst zu machen. Durch Bewusstmachung und Wiederholung wird ungewohntes Verhalten nach und nach etabliert und gehört dann zu Ihrem Repertoire.