Wann haben Sie ein Date mit Ihrer inneren Führung?

6. März 2013

Donnerstag Abend: Sie schildern einem Freund Ihren anstrengenden Tag und ärgern sich über Dinge, die schief gelaufen sind. Und Ihr Freund  sagt: „Das nächste Mal, wenn dir eine Kundin quer kommt, sei taffer. Du lässt dich zu schnell ins Bockshorn jagen.“ Dann beginnt er damit, Ihre defensive Ausdrucksweise übertrieben nachzuahmen.

Miteinander Reden

Ihre Dankbarkeit, dass er Ihnen zuhört, verliert zusehends an Stärke. Denn Ihr Freund erzählt Ihnen gerade, was ER in der Situation täte, die Sie ihm so gefühlvoll (wütend!) schilderten. Jetzt ärgern Sie sich zusätzlich über Ihren Freund. Eigentlich möchten Sie Ihrer eigenen Führung vertrauen. Und nun beginnen Sie, das Gespräch über den miserablen Tag zu bereuen. Nicht, dass Ihr Freund etwa ein Besserwisser ist, er will nur helfen. Das wissen Sie. Sein Eifer aber stört sie. Etwas daran fühlt sich nicht richtig an. Hatten Sie nicht ursprünglich vor, einfach nur Dampf abzulassen? Planten Sie, irgendwie im Laufe des Gespräches zu einer Erkenntnis zu gelangen? Jetzt fühlt es sich so an, als hätten Sie Ihrem Freund die Klinge in die Hand gedrückt, mit der er nun in Ihrer Wunde bohrt.

Welchen Nutzen können Sie aus Ihrem Ärger über die Kundin und über Ihren Freund ziehen? Sie wissen, dass es Ihr Wunsch war, in der Situation anders gehandelt zu haben. Sie ahnen, dass Ihr inneres Oberhaupt seine eigene Strategie bevorzugt. Ihr Freund hat sie bloß darauf aufmerksam gemacht, dass Sie Ihrer inneren Führung bisher noch nicht gefolgt sind.

In wie vielen Momenten Ihres Lebens führen Sie nachträgliche Dialoge – gerne auch nachts um zwei – die auf Ihrer Unzufriedenheit basieren, eine Begegnung nicht gut gemeistert zu haben? Wie oft denken Sie: „Er sagte ….“ und dann hätte ich sagen sollen: „…..!“

  • Wer ist tatsächlich der Chef in Ihrem Oberstübchen?
  • Wer sind all die anderen dort drin?
  • Wenn es einen Beobachter gibt, der diese Teile anschaut, wer sind dann Sie?

Wenn es ein Inneres Team gibt (nach Schulz von Thun), dann muss es auch so etwas wie einen „Team-Leiter“ geben, der unsere Persönlichkeitsanteile wahrnimmt und Entscheidungen trifft. Ich nenne diese Leitungspersönlichkeit das „geistige Oberhaupt“.

Mögliche Dates mit Ihrem geistigen Oberhaupt bieten Ihnen folgende Websites und Bücher:

Schulz von Thun – Institut für Kommunikation:

Schulz von Thun

Buchtipp – Der innere Garten:

Der innere Garten

Blog – Rhetorik und Literatur:

Rhetorik und Literatur

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